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Einpassung in das Terrain

Durch eine optimale Einpassung in das umliegende Gelände können Sie das Gebäude vor direkter Einwirkung durch Steinschlag, Lawinen und Murgang gut schützen, resp. die betroffenen und entsprechend zu verstärkenden Aussenwandflächen reduzieren.

Sehen Sie bei Gefahr durch Lawinen/Murgänge und fallenden oder hochspringenden Steinen und Blöcken eine vertiefte Anordnung des Gebäudekörpers im umliegenden Gelände vor. Wenn das Dach bergseits nahtlos ans Terrain oder an eine Anschüttung anschliesst, spricht man auch vom «Ebenhöch». Die Lawine fliesst dadurch über das Gebäude hinweg. Besonders zu beachten ist die konstruktive Ausbildung der Dachabschlüsse. Zudem sind für Kamine spezielle Lösungen erforderlich, beispielsweise in Form eines ersetzbaren Leichtaufbaus. Weiter ist zu vermeiden, dass zwischen Terrain und Dach ein Absatz besteht (siehe statische Belastung in Gefährdungsbild 4 Lawinen). Die Seitenwände sind auf Druck und Reibung zu bemessen, sofern nicht auch hier der nahtlose Anschluss an das umliegende Terrain ausgebildet wird. Das Dach muss zusätzlich auf horizontale Kräfte bemessen werden. Eine vertiefte Lage des Gebäudes eignet sich auch zum Schutz vor grossvolumigen Murgängen, gegebenenfalls kombiniert mit einer Anschüttung. So lässt sich die zu schützende Aussenwandfläche verringern. Im Bereich der Anschüttung wirkt lediglich ein reduzierter Druck, dagegen ist der zusätzliche Erddruck zu berücksichtigen.

Eine erhöhte Anordnung ist bei Gefahr durch Wasser und kleinere Murgänge von Vorteil sowie bei rollenden oder gleitenden Steinen und Blöcken.

Durch eine optimierte Anordnung der Gebäude und Einpassung in bestehende Geländestrukturen können gefährdete Bereiche gemieden und die Angriffsfläche für Lawinen am Gebäude minimiert werden.
Durch eine optimierte Anordnung der Gebäude und Einpassung in bestehende Geländestrukturen können gefährdete Bereiche gemieden und die Angriffsfläche für Lawinen am Gebäude minimiert werden. Foto: Stefan Margreth.
Dieses Gebäude in St. Antönien (GR) wurde als Ebenhöch in das umliegende Gelände eingepasst.
Dieses Gebäude in St. Antönien (GR) wurde als Ebenhöch in das umliegende Gelände eingepasst. Wichtig ist, dass die Dachgeometrie so ausgelegt wird, dass der Fliesswiderstand möglichst klein ist und dass die beim Überfliessen entstehenden Reibungskräfte bei der Bemessung des Daches berücksichtigt werden. Das Dach darf die bergseitige Wand nicht überragen und die Pfetten des Daches sind kraftschlüssig mit der Rückwand zu verbinden. Foto: Stefan Margreth.
Gilt für folgende Naturgefahren:

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