Einsturz und Dolinen
Das kann bei Dolinen passieren
20 Prozent der Schweizer Landesfläche befinden sich in Karstgebieten, d.h. über kalkhaltigem Gestein. Kalk- und Gipsgesteine können im stetigen Kontakt mit zirkulierendem Wasser gelöst und ausgewaschen werden, wodurch sich im Untergrund Hohlräume bilden und fortlaufend vergrössern. Über solchen Hohlräumen kann sich die Bodenoberfläche allmählich absenken oder auch plötzlich einstürzen: Dolinen entstehen, trichterförmige Vertiefungen der Bodenoberfläche. Über und in der Nähe von Dolinen kann die Stabilität von Gebäuden und damit die Sicherheit der sich darin befindenden Personen gefährdet sein.
So schützen Sie sich vor Dolinen
Im freien Gelände sind Dolinen meist gut sichtbar. Meiden Sie die unmittelbare Nähe von Dolinentrichtern, insbesondere bei Anzeichen auf eine aktive Absenkbewegung (z.B. aufgerissener Bewuchs am Rand). Im Extremfall ist ein unvermitteltes Einbrechen der Bodenoberfläche möglich, beispielsweise unter dem Gewicht eines Fahrzeugs oder wenn durch Bauarbeiten die Bodenstabilität zusätzlich geschwächt wird. Wasser ist die treibende Kraft bei der Bildung und Vergrösserung der Hohlräume im Untergrund. Deshalb kann die Einsturzgefahr während und nach starkem Regen oder der Schneeschmelze erhöht sein, oder wenn Wasser aus Leitungen entweicht. Die grösste Gefahr für den Menschen geht von sekundären Schäden aus, beispielsweise in einsturzgefährdeten Gebäuden.
So schützen Sie Ihr Gebäude vor Dolinen
Die frühzeitige Erkennung einer möglichen Einsturzgefahr ist sehr wichtig. Lassen Sie die Beschaffenheit und Stabilität des Untergrunds von einem Geologen oder Geotechniker untersuchen, falls sich Ihr Grundstück in einem Karstgebiet befindet. Vorsicht: Viele Dolinen wurden mit Aushub oder Grünabfällen verfüllt oder gar als Deponie genutzt und sind deshalb kaum mehr als solche erkenntlich.